Mittwoch, 22. Dezember 2010

warum ich heute so neurotisch bin. eine vermutung.

das leben zeigte mir viel.
auch allerhand, das ich gar nicht sehen oder wissen wollte.
hab ja 2002 kraft entschlusses das drehbuch geändert, damit keine tragödie entsteht, sondern eine komödie draus wird.
gelingt recht gut.
manchmal aber nicht perfekt, wie eben auch an weihnachten.
alleine leben ist eine übung, nicht immer einfach. obwohl oftmals schon.
älter werden bringt viele vorteile, aber auch nicht immer.


in meiner kindheit fuhren meine mutter, mein bruder und ich am 24.12. immer zu tante madelaine. die hatte ja dieses wunderbare gut im wienerwald, wo ich so glücklich war.
dort wurde ein baum aus dem wald geholt, aufgeputzt, die stimmung war festlich, fröhlich, es wurde gelacht, getrunken, gekocht.
mittags mampften wir voller genuss, onkel lois sorgte für klassische musik, der kachelofen im salon wärmte, es war herrlich.
nachmittags fuhren wir dann mit dem autobus heim, bepackt mit geschenken, satt und zufrieden.
vater sorgte daheim für den perfekten kinder-weihnachts-traum:

der tannenbaum, immer gross (ein weihnachtsbaum muss bis zur decke reichen, sonst ist es nicht richtig !) prächtig geschmückt.
die villa ausschliesslich mit kerzen beleuchtet.
am gartenweg da ein bissi lametta, dort etwas schokolade, wir hatten immer ein christkind, das unterwegs etwas verlor...
er wusste ja wann der autobus ankommt, wie lange wir brauchen bis nach hause, das leben funktionierte auch ohne handy reibungslos, ja.

er begrüsste uns, wir plauderten, zogen uns aus, da bemerkten wir auch nicht dass er irgendwann nicht neben uns war.
dann: DAS GLÖCKCHEN.
mutter öffnete die flügeltüre, und da strahlte es, funkelte es, glitzerte.
duftete.
wenn wir mit ahhh und ohhh staunten und neugierig die päckchen beäugten war vater wieder hinter uns und gab seinem entzücken ausdruck.
er war ein guter schauspieler un regisseur.
weil wir mittags bei tante madelaine schlemmten was das zeug hielt, gab es abends nur frankfurter würstchen mit erdäpfelsalat, tee, punsch, sekt, kekse.
gemütlichkeit, spass, überraschungen, musik.
mutter ging dann in die mette, sie sang ja im kirchenchor, manchmal begleiteten wir kinder sie, später blieb ich dann gerne bei vater, der immer daheim blieb, etwas vorlas und dann das geschirr wusch.
an diesem abend durfte kein elektrisches licht brennen, nur kerzen waren erlaubt, auch im garten.
irgendwann, nachdem mutter wieder daheim war, gingen wir kinder dann doch zu bett. die geschenke teils im wohnzimmer, teils im kinderzimmer, teils im bett.
wir durften aufbleiben solange wir wollten.
wir mussten uns nicht waschen und zähneputzen.

am 25. irgendwann frühstückstee, dann auswärts essen.
besuch kam, kaffeejause, das wohnzimmer ein durcheinander mit sachen, papieren, schleifen, gläsern, tellern, jede menge kerzen.
der 26. war dann der tag, an dem alle familienmitglieder bis nach dem mittagessen nur im schlafrock herumlümmelten, meistens gab es dann den karpfen, den ausser mutter niemand so richtig mochte, alle waren müde und zufrieden, irgendwann ging man auch ins bad, irgendwann machte man einen ausgiebigen spaziergang, irgendwann normalisierte sich das leben wieder. samt elektrischem licht, samt platz am fussboden.

wenn alles wieder weggeräumt war, der tag-nacht-rythmus wiederhergestellt, dann, ja dann begannen die vorbereitungen für sylvester.

ich liebte diese zeit, ich gierte danach.
die prinzessin war in ihrem element.
damals.

noch immer standhaft ...

die neurotikerInnen meines vertrauens sind auch nicht mehr das was sie früher mal waren -
sie werden in der zielgeraden grad noch milde und weihnachtlich.
muss ich mir sorgen machen?
soll ich neidisch werden?

werd ich am 24. alleine skeptisch schauen?
noch hege ich hoffnung ...

heute 3 cd`s erworben für die kommenden feiertage:

apocalyptica - 7th symphony
paco de lucia
ambros singt waits

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