DREIST
Manche Nächte eignen sich nicht für ruhigen Schlaf...
Die Mamba führte mich in die große Stadt, ich war schon lange nicht mehr dort, es war wieder an der Zeit Altbekanntes zu kontrollieren.
Genau vor dem Haupteingang der Votivkirche parkte ich, legte die papierene Parkuhr hinter die Scheibe, wohl wissend, das gilt hier nicht, führte den Hund durch abendliche Parks.
Öffnete dann eine Tür und betrat die Buchhandlung.
Die TOLL3STEN hatten gerade damit begonnen, mit ihren schönen Stimmen berührende Geschichten zu lesen, das Publikum, zahlreich und aufmerksam, strahlte Ruhe aus, auch die vielen Bücher hörten zu.
Schön war das.
Dann ein Einkehrschwung, Bissi was essen, bissi was plaudern, bissi zusammensitzen, bissi Urlaubsgefühl.
Weil das Lokal, wo allerhand Dinge gelandet sind, die ich 2002 dem befreundeten Besitzer zu Flohmarktpreisen überliess, gleich daneben liegt, nichts wie hin.
G. war nicht da. Klugerweise auf Urlaub.
Das alte rote Sofa, auf dem mein damaliger Hund immer lümmelte, der Tisch, die Sessel, der Spiegel, das große Blechschild, alles noch da...
Auch das gemalte Schild, das ich anfertigen liess und das so hübsch im Wind schaukelte in der Ecke, die ich damals als die richtige auswählte.
Es hat nicht mehr weh getan.
Gezeiten.
Ich war nicht alleine. Die Frau lief mir vor gar nicht langer Zeit über den Weg, wir schienen uns von sehr viel früher gut zu kennen, von sehr viel früher...manchmal glaube ich ja an Wiedergeburt.
Wir sind dann draufgekommen, daß wir vor 20 Jahren oder so die gleichen Lokale aufsuchten, die gleichen Wege gingen, in ähnlichen Kreisen verkehrten.
Ganz sicher haben wir oft nebeneinander an einer Bar gesessen, ganz sicher gingen wir oft aneinander vorbei. Ganz sicher lächelten wir uns an.
Wärme und eine seltsame Vertrautheit, die keiner Worte bedarf.
Der Mann 12 Jahre jünger, mein Sohn könnte er sein, das Gefühl ist sofort ein vertrautes, wir reden wie uralte Freunde, fühlen uns seelenverwandt, geniessen diesen Zustand.
Bauarbeiter lassen Sternschnuppen leuchten, die Schienen vom 5er werden geschliffen. Extra für uns wie mir scheint, danke, denke ich.
Beim Haustor der Beiden eine kurze innige Verabschiedung und "bis später im Leben !"
Und so wirds sein.
Im Votivpark dann zwei freundliche Sandler, die mir ihre Lebensgeschichte erzählen.
Mister Me, der ja nicht mal fremdes Wasser annimmt, verweigert auch die frische Milch, setzt sich aber auf der Parkbank dazu.
Das Auto noch da, kein Strafzettel, alles paletti.
Super!
Gegen 2 h früh dann, auf der Autobahn Richtung Elfenhaus, leuchtende Sterne und ein Entschluss.
Meine Großmama ist mir eingefallen, die immer tat was ihr Herz wollte, die sich nicht kümmerte was Eltern androhten, dann eh nicht enterbt wurde, obwohl der Mann ihres Herzens ein Bürgerlicher war.
Sie liebte ihn, also.
Deshalb werde ich jetzt dreist.
Das mit dem würdigen altern vergess ich.
Scheiss drauf.
Unwürdig passt besser zu mir.
Ja und wenns passt dann passts.
Drum spiele ich nicht mehr.
Ich nenne ihn ab sofort meinen Liebhaber, der Wüstenflieger darf landen wenn er will.
Schau ma mal ob er will.
12 Jahre jünger ist angenehm und eh ist Alter eine Zahl und eh ist das blunzenwurscht.
Es ist gut, weil es ist.
Ich lass es wachsen.
Die Mamba führte mich in die große Stadt, ich war schon lange nicht mehr dort, es war wieder an der Zeit Altbekanntes zu kontrollieren.
Genau vor dem Haupteingang der Votivkirche parkte ich, legte die papierene Parkuhr hinter die Scheibe, wohl wissend, das gilt hier nicht, führte den Hund durch abendliche Parks.
Öffnete dann eine Tür und betrat die Buchhandlung.
Die TOLL3STEN hatten gerade damit begonnen, mit ihren schönen Stimmen berührende Geschichten zu lesen, das Publikum, zahlreich und aufmerksam, strahlte Ruhe aus, auch die vielen Bücher hörten zu.
Schön war das.
Dann ein Einkehrschwung, Bissi was essen, bissi was plaudern, bissi zusammensitzen, bissi Urlaubsgefühl.
Weil das Lokal, wo allerhand Dinge gelandet sind, die ich 2002 dem befreundeten Besitzer zu Flohmarktpreisen überliess, gleich daneben liegt, nichts wie hin.
G. war nicht da. Klugerweise auf Urlaub.
Das alte rote Sofa, auf dem mein damaliger Hund immer lümmelte, der Tisch, die Sessel, der Spiegel, das große Blechschild, alles noch da...
Auch das gemalte Schild, das ich anfertigen liess und das so hübsch im Wind schaukelte in der Ecke, die ich damals als die richtige auswählte.
Es hat nicht mehr weh getan.
Gezeiten.
Ich war nicht alleine. Die Frau lief mir vor gar nicht langer Zeit über den Weg, wir schienen uns von sehr viel früher gut zu kennen, von sehr viel früher...manchmal glaube ich ja an Wiedergeburt.
Wir sind dann draufgekommen, daß wir vor 20 Jahren oder so die gleichen Lokale aufsuchten, die gleichen Wege gingen, in ähnlichen Kreisen verkehrten.
Ganz sicher haben wir oft nebeneinander an einer Bar gesessen, ganz sicher gingen wir oft aneinander vorbei. Ganz sicher lächelten wir uns an.
Wärme und eine seltsame Vertrautheit, die keiner Worte bedarf.
Der Mann 12 Jahre jünger, mein Sohn könnte er sein, das Gefühl ist sofort ein vertrautes, wir reden wie uralte Freunde, fühlen uns seelenverwandt, geniessen diesen Zustand.
Bauarbeiter lassen Sternschnuppen leuchten, die Schienen vom 5er werden geschliffen. Extra für uns wie mir scheint, danke, denke ich.
Beim Haustor der Beiden eine kurze innige Verabschiedung und "bis später im Leben !"
Und so wirds sein.
Im Votivpark dann zwei freundliche Sandler, die mir ihre Lebensgeschichte erzählen.
Mister Me, der ja nicht mal fremdes Wasser annimmt, verweigert auch die frische Milch, setzt sich aber auf der Parkbank dazu.
Das Auto noch da, kein Strafzettel, alles paletti.
Super!
Gegen 2 h früh dann, auf der Autobahn Richtung Elfenhaus, leuchtende Sterne und ein Entschluss.
Meine Großmama ist mir eingefallen, die immer tat was ihr Herz wollte, die sich nicht kümmerte was Eltern androhten, dann eh nicht enterbt wurde, obwohl der Mann ihres Herzens ein Bürgerlicher war.
Sie liebte ihn, also.
Deshalb werde ich jetzt dreist.
Das mit dem würdigen altern vergess ich.
Scheiss drauf.
Unwürdig passt besser zu mir.
Ja und wenns passt dann passts.
Drum spiele ich nicht mehr.
Ich nenne ihn ab sofort meinen Liebhaber, der Wüstenflieger darf landen wenn er will.
Schau ma mal ob er will.
12 Jahre jünger ist angenehm und eh ist Alter eine Zahl und eh ist das blunzenwurscht.
Es ist gut, weil es ist.
Ich lass es wachsen.
datja - 29. Sep, 09:34