10 YEARS AFTER

Exakt vor 10 Jahren schlug ich im Weinviertel auf.
Hatte zum zweiten Mal in meinem Leben alles verloren und stand vor dem Nichts.
Hatte kein Geld, keine Arbeit, zu wenig Liebe in mir, um mich, dafür viel Trotz samt Wut und reichlich Trauer.

Damals bezog ich ein Untermietzimmer im Zweitwohnsitz einer Bekannten aus Wien, der es durchaus gelegen kam, dass ich die Arbeiter beaufsichtigte, selbst reichlich Schutt schaufelte und ihren Garten bestellte.

Da ohne Auto, erkundigte ich meine neue Umgebung per Fahrrad.
Ich strampelte viel, in jeder Beziehung...

Suchte und fand Arbeit. Es war ekelhaft, nach 13 Jahren als Einzelunternehmerin - war ja die Betreiberin des Jazzpubs Ebbe & Flut in Wien - bei Mc Doof den Mist zu sortieren.
Per Fahrrad. Bei jedem Wetter. Vom Sommer über den Winter bis zum nächsten Frühling.
Ekelhaft.
Eine Strecke 16 km.
Wurde nebenbei Putzfrau....

Wechselte nach 8 Monaten den Wohnsitz.
Bezog ein altes, schreckliches Haus, das nicht feucht, sondern NASS war.
Wechselte den Arbeitsplatz: Interessante, schöne Arbeit mit psychisch Kranken.
Erwarb ein altes Auto.
Lernte Reiten und war so oft es ging mit der Haflingerstute auf Wanderritt.

Wechselte nach 6 Monaten den Wohnsitz.
Bezog eine nette Wohnung in Mistelbach mit Gartenbenützung und dem Nachbarn M., der heute ein Freund und mein "kleiner Bruder" ist.
Der mich aufpäppelte und u.a. der Testsiegerin vorstellte...

Wärmte aus Einsamkeit und Verzweiflung die beendet geglaubte Beziehung mit C auf...

Wechselte nach 2 1/2 Jahren den Wohnsitz.
Mietete, gemeinsam mit C, ein charmantes altes Haus.
Bekam ein neues Jobangebot, nahm an, arbeitete mit geistig Behinderten und psychisch Kranken.
Die Renovierung des gemieteten Hauses kostete alles Geld, das ich verdiente, die aufgewärmte alte Beziehung ging den Bach runter.
Schwerer Alkoholismus ist schrecklich, zudem soll man/frau nur Gulasschsuppe aufwärmen...wie auch immer: unerfreulich, substanzraubend.

Nach 7 Jahren im Weinviertel wusste ich: hier gefällts mir, hier will ich sein, hier ist es fein.
Ich wurde 60.
RLZM begann.
>>> Restlebenszeitmeditation.

Anschaffung meiner grünen Mamba. (mein neues, lustiges Auto)
Endgültige Trennung von C.
Allen Mut zusammengerafft und das Elfenhaus rechts oben erworben.

Wieder mal Resilienz bewiesen und, ehschowissen, Augen zu und durch und Renovierung und überhaupt und so...
Zwischendurch öfters den Kopfpolster nassgeweint, Haltung hin oder her.

Aussortiert. Material, Einstellungen, Menschen.
Echte Freunde, neue wie alte, schätzen gelernt.

Dann tauchte der Wüstenflieger, den ich ja seit 25 kenne und sehr mag, wieder in meinem Leben auf.
;) wie hörte ich zu meinem Entzücken: WOHLGELITTEN ...

Der ist wieder in seiner Heimat Wien gelandet, brachte Hitze mit, ich kenn mich zwar nicht aus, er offensichtlich auch nicht, aber drauf scheiss ich einfach, im Zweifelsfall authentisch, also einlassen, schau ma mal, Hauptsach, es geht mir gut. Und es geht mir gut.
1. sowieso, weil im Elfenhaus rechts oben, da ist es fein sein, und
2. tut mir dieser Tuareg, wie ich ihn jetzt für mich nenne, einfach gut.
Verdammt gut.

Es ist grad ALLES GUT !!!
Schau ma mal wie's weitergeht.

Übrigens ist die Nacht auf den 1. Mai Walpurgis...
Elisabetta1 - 1. Mai, 22:29

Allein die Übersiedlungsaktivitäten,...

in den letzten 10 Jahren hätten bei mir eine Phobie ausgelöst.
Ich glaube ich bin ein Zwitter - einerseits wie eine, in geordneten Bahnen leben wollende Beamtenseele, andererseits nach dem Motto "Leben und leben lassen , den hedonistischen Maximen nacheifernde.
Tja.....die Menschen..... ;-))

datja (Gast) - 2. Mai, 14:48

ich versteh dich gut!
ich fands auch lästig, hatte ja davor schon 5 übersiedelungen hinter mich gebracht...
aber was nicht passt, wird passend gemacht...
auch bei sich selbst.
testsiegerin - 1. Mai, 22:34

Ich danke dem M., dass er dich damals einfach mit ins Waldbad genommen hat.

Für die anderen LeserInnen:
"Bringst du morgen wieder einen Kuchen mit?", fragten meine Kinder die schrullige Begleiterin von M. am Teich.
"Morgen nicht, nächsten Samstag, das verspreche ich."
Am nächsten Samstag regnete es in Strömen.
Vor der Wohnungstür stand frischgebackener Kuchen.
Sie ist 25 Kilometer hergefahren (mit dem Auto, nicht mit dem Rad ;-)), um ihr Versprechen einzulösen.
Danke. Für alles.

datja (Gast) - 2. Mai, 14:50

na du weisst ja, versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen...
;)

und dass mich der M damals ins waldbad mitgenommen hat, dafür bin ich auch dankbar!
:)
steppenhund - 1. Mai, 23:16

Manchmal freue ich mich, dass bestimmte Typen nicht untergehen. Es scheint ja doch etwas wie WERTE zu geben.
Und unter einem Elfenhaus würde ich mir ja eigentlich etwas Zerbrechlicheres vorstellen. Für mich bleibt das das Behauptungsvermögen einer Pippi Langstrumpf. Und das soll erst einmal jemand nachmachen...

datja (Gast) - 2. Mai, 14:53

*lacht*
ich seh mich auch eher als pippi langstrumpf...
;)
elfenhaus deshalb, weil es so eine gute ausstrahlung hat...
und, elfen sind keineswegs nur zerbrechlich und lieb, die können auch stark und böse sein !
;)
Bermejo - 2. Mai, 07:31

also ein echtes Stehaufmännchen;-)

datja (Gast) - 2. Mai, 14:54

schaut ganz so aus!
*sehr froh darüber ist nach allem was so bisher geschah*
la-mamma - 2. Mai, 09:40

ich fühl mich "wohlzitiert";-)

datja (Gast) - 2. Mai, 14:56

:)))
Interalpen-Hotel Tyrol - 4. Mai, 08:54

Durchwachsene Geschichte ...

über die wir hier gestolpert sind. Entspannen Sie immer noch bei ausgiebigen Wanderritten?

testsiegerin - 4. Mai, 09:04

feines hotel... was man so auf den bildern sieht. leider kann ich mir das nicht leisten.

vielleicht an einem auftritt der toll3sten weiber interessiert? (wir schreiben und lesen humorvolles, (tief)sinniges, tief sinnliches und überhaupt)... so gegen kost und logis ;-)
datja (Gast) - 4. Mai, 19:37

momentan nicht, aber was weiss man schon, wie das nächste jahr wird?
bin guter dinge, und ihre adresse, hmhmhm, die is vorgemerkt bei mir...
:)))
übrigens: die toll3sten, die kann ich wärmstens empfehlen.
die sind gut. verdammt gut. urgut. saugut.
capra ibex - 7. Mai, 21:35

die Welt ist ein Dorf ...

... und das Internet ein Nest ;-)

also dass ich auf deinem Blog einen Kommentar vom Interalpen lese, damit hätte ich nie im Leben gerechnet.

Ich war vor 6 Jahren mal im Interalpen auf einen Kaffee.
Wir besuchten eine Bekannte von H. in Innsbruck, sie arbeitete damals (ob sie es heute noch tut, weiß ich nicht) im Wellnessbereich des Interalpen.
Wirklich traumhafte gelegen!!!

Siehe letztes Bild https://andiamo.twoday.net/stories/1920383/
datja (Gast) - 8. Mai, 22:33

*huch*
;)
ich sag immer: die welt ist so gross wie ein taschentuch...
;)
also, sachen gibts....

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